Wie unterscheiden sich die Impfstoffe? Wie viele Dosen mit welchem Abstand müssen geimpft werden um einen Schutz zu erhalten?

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der Impfstoffe, für die die Europäische Kommission Lieferverträge abgeschlossen hat:

FAQ’s:

Wie funktioniert ein mRNA-Impfstoff?

Bei diesem Impfstoff wird der Bauplan für die Herstellung des Spike-Proteins (Oberflächenprotein des SARS-CoV2-Virus) geimpft. Die mRNA gelangt zwar in die Zelle, jedoch nicht in den Zellkern. Die menschlichen Zellen produzieren infolgedessen das Spike-Protein, das vom Immunsystem als Antigen erkannt wird. Daraufhin werden Antikörper gebildet und der Impfstoff hat seine Wirkung entfalten.

 

Können mRNA-Impfstoffe meine DNA verändern?

Nein, das gilt als unmöglich. Das renommierte Robert Koch-Institut hat alle wichtigen Informationen in diesem Video zusammengefasst: https://youtu.be/0LnkoEOHSiM

 

Wie funktioniert ein Vektor-Impfstoff?

Bei einem Vektorimpfstoff wird das genetische Material des Spike-Proteins in harmlose Trägerviren (bei AstraZeneca ein Schimpansen-Adenovirus) gepackt. Diese Technologie wurde schon bei Impfungen gegen das Dengue-Fieber und Ebola eingesetzt. Auch hier produziert der Geimpfte selbst das Antigen, woraufhin vom Immunsystem Antikörper gebildet werden.

 

Welchen Nebenwirkungen können nach der Impfung mit einem COVID-19-Impfstoff auftreten?

Nebenwirkungen treten häufiger nach der zweiten Impfung auf und jüngere Menschen unter 65 Jahren sind eher betroffen als Ältere. Die Nebenwirkungen umfassen vor allem Schmerzen, Rötungen und/oder Schwellungen an der Einstichstelle, Kopfweh, Müdigkeit, leicht erhöhte Temperatur oder Muskelschmerzen. Diese Nebenwirkungen sind zwar unangenehm, aber nicht gefährlich.

Sehr selten (in 11 von 1 Millionen Fällen) kann es zu einer anaphylaktischen Reaktion kommen. Diese Reaktion tritt vor allem bei Personen mit schweren allergischen Reaktionen in der Vergangenheit auf.

 

Kann ich, wenn ich geimpft bin, andere Personen anstecken?

 Wie gut die Impfung die Übertragung der Krankheit verhindert, ist noch nicht endgültig gesichert. Es ist allerdings von einer Reduktion der Ansteckungen auszugehen. Alle drei zugelassen Impfungen (von BioNTech, Moderna und AstraZeneca) schützen jedenfalls sehr gut vor schweren Krankheitsverläufen.

 

Wieso konnten so schnell COVID-19-Impfstoffe entwickelt und zugelassen werden?

 Normalerweise dauert es ca. 15 Jahre, bis ein Impfstoff entwickelt und auf dem Markt zugelassen wird. Die Entwicklung von SARS-CoV-2-Impfstoffen konnte in 10 Monaten (bis eineinhalb Jahren) aus diesen Gründen erreicht werden:

  • Daten von SARS-CoV-1 und MERS CoV waren bereits vorhanden
  • Phase 1 und Phase 2 Studien fanden überlappend statt
  • Während Phase 3 Studien wurde der Impfstoff schon vorab produziert
  • Parallel zu den Studien erhielten die FDA (amerikanische) und EMA (europäische Zulassungsbehörde) Zwischenergebnisse, die sofort analysiert und bewertet wurden (Rolling review)
  • Die Forschungsarbeiten wurden finanziell (zB. von der EU) großzügig unterstützt

 

Soll ich mich impfen lassen, obwohl ich die Krankheit durchgemacht habe?

Nach einer Krankheit ist, je nach Verlauf, mit einem Schutz von 6 bis 8 Monaten zu rechnen. Eine Impfung wird nach 6 Monaten dennoch empfohlen.

 

Muss ich zu anderen Impfungen einen Abstand halten?

Laut österreichischem Impfplan gibt es keine Abstandspflicht zu anderen Impfungen. Es wird dennoch empfohlen, 2 Wochen zu anderen Totimpfstoffen und 4 Wochen zu anderen Lebendimpfstoffen einzuhalten, um mögliche Impfreaktionen von anderen Impfungen zu unterscheiden.

Autor
Mag. pharm. Elisabeth Reisegger